18.04.2010 - 22.08.2010
Hubert Kiecol gehört zu den wichtigsten Positionen zeitgenössischer Skulptur in Deutschland. Die retrospektiv angelegte Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst Siegen, die sich auf ca. 1000 qm Fläche entfaltet, würdigt damit auch einen der wichtigsten nordrhein-westfälischen Künstler auf angemessene Weise. Die Siegener Werkschau wird gleichgewichtig skulpturale und druckgraphische Arbeiten vorstellen.
Als „postminimalistische“ oder „postkonkrete“ Skulpturposition kann Kiecol die mannigfaltigen Beziehungen zum architektonischen Raum, zur Architektur assoziativ ausweiten. Zwischen Masse und Fragilität, Schwere und Leichtigkeit, Offen- und Geschlossenheit, Innen- und Außenraum changieren Kiecols Werke. Sie biedern sich nicht an und doch fordern sie den Betrachter auf, einen Standpunkt zu finden, der Distanz und Nähe ausbalanciert.
Hubert Kiecols Arbeit ist in ihrer Ruhe und stillen Konsequenz ein wichtiger Pol in der aufgeregten Welt der Kunst. Sie zeigt auch, wie wichtig der immer wieder zum Vorschein kommende minimalistische „rote Faden“ in den verschiedenen skulpturalen Tendenzen der letzten dreißig Jahre, im Teppich der Gegenwartskunst, ist.