110 Jahre nach der Aufstellung der Mschatta-Fassade auf der Museumsinsel Berlin zeigt das Museum für Islamische Kunst eine Auswahl historischer Fotografien dieses monumentalen Kernstücks der Sammlung.
Die Mschatta-Fassade stammt aus einem Wüstenschloss, das Mitte des 8. Jahrhunderts nahe der jordanischen Hauptstadt Amman errichtet wurde. 1903 kam sie als Geschenk des osmanischen Sultans nach Berlin. Die Fotografie spielte für die Entdeckung, Erwerbung und Präsentation der Fassade stets eine wichtige Rolle: Als sich der deutsche Kaiser Wilhelm II. für ihre Erwerbung einsetzte, kannte er sie, vermittelt durch Wilhelm von Bode, nur anhand einer Fotoserie. Auch während der Verhandlungen mit den Osmanen zirkulierten Fotografien der Fassade zwischen den Beteiligten vor Ort, in Berlin und Konstantinopel. Zur Vorbereitung und während des Abbaus entstanden 1902/1903 Aufnahmen der Fassade am Originalstandort. Sie halten letztmals auch jene Teile fest, die zurückgelassen wurden und bald darauf verloren gingen.
Ab 1904 wurde Mschatta im Kaiser-Friedrich-Museum (heute: Bode-Museum) gezeigt, seit 1932 ist sie im Pergamonmuseum aufgestellt. Für Aufbau und Präsentation waren die Fotografien vom Originalstandort maßgebend. Auch die weitere museale Geschichte der Fassade blieb begleitet und bisweilen sogar fundamental abhängig von fotografischer Dokumentation. Besonders drastisch zeigt sich dies bei der Teilzerstörung des Monuments im Zweiten Weltkrieg und der anschließenden Rekonstruktion.