07.10.2011 - 26.02.2012
Bundfaltenhose oder zerschlissene Jeans, High Heels oder Flip Flops - mit der Überlegung "Was ziehe ich an?" stellen wir uns Tag für Tag zugleich die Frage "Wer möchte ich sein?". Denn noch bevor wir etwas sagen, hat unsere Kleidung schon für, über und vielleicht auch gegen uns gesprochen. Die Ausstellung "fashion talks", die das Museum für Kommunikation Berlin präsentiert, beleuchtet den individuellen und kollektiven Umgang mit Mode sowie die Botschaften, die wir mit unserem Outfit transportieren.
Wer bestimmt was "in" oder "out" ist? Wozu gibt es Uniformen? Was ist ein Emo? Welche Stylecodes gelten in Jugendszenen? Ob Karos, Abzeichen, Streetwear oder Camouflage: auf rund 450 Quadratmetern nimmt die Schau alte und neue Modetrends genauer unter die Lupe. Anhand alltäglicher Kleidungsstücke wie beispielsweise der Jeans zeigt sie nicht nur, wie kleine Abweichungen die Schnitte, Muster und Nachbearbeitungen in Codes verwandeln, sondern wie das komplexe und raffinierte System "Mode" funktioniert. Von der Kreation bis hin zur Vermarktung veranschaulicht sie die Strategien der Modekonzerne und Designer.
Auf ihrem Rundgang können auch die Besucherinnen und Besucher aktiv werden und eine Jeans auf "alt" trimmen, beim "Amt für Jugendszenen" einen Vorschlag für eine neue Szene einreichen oder am Computer ihr eigenes Tartan-Karomuster entwerfen. Einen Blick in die Zukunft wirft die Rubrik "Das Neue": hier zeigen junge, noch unbekannte Designer im monatlichen Wechsel ihre Kreationen von morgen. Die 21 Quadratmeter große Zeittafel "Style Stones" schließlich führt vor Augen, wie eng die Geschichte der Mode mit dem Zeitgeschehen verwoben ist.