16.10.2011 - 31.12.2011
Ab dem 16. Oktober zeigt das MKG in den klassizistischen Räumen ein Stück Hamburger Geschichte und hanseatisches Traditionsbewusstsein.
Die Vertäfelung des Louis-Seize-Raumes schmückte ursprünglich die Bel Etage eines Hamburger Kaufmannshauses. Hier zeigt sich der Zeitgeist der Aufklärung: Ein absolutistisches Formengut der Epoche des französischen Königs Ludwig XVI. (reg. 1774- 1792) wird übertragen in den Kontext bürgerlicher Wohnkultur. Die Milde-Speckter-Zimmer erhielten ihren Namen nach den Malern der pompejanisch inspirierten Wanddekorationen: Erwin Speckter (1806-1835) und Carl Julius Milde (1803-1875). Diese drei bürgerlichen Wohnräume des 19. Jahrhunderts sind äußerst bedeutsame Zeugnisse spätklassizistischer Wohnkultur der freien Hansestädte Hamburg und Lübeck um 1830/35. Ihre Innenausstattung stammt von dem als Erbauer der Alsterarkaden bekannten Hamburger Architekten Alexis de Chateauneuf (1799-1853). Die Zimmer konnten vor dem Abriss der Häuser gerettet und 1911 in einem eigens im Museum errichteten Anbau originalgetreu rekonstruiert werden. Zum 100-jährigen Jubiläum erstrahlen sie nach fachgerechter Restaurierung in neuem Glanz.