31.08.2007 - 18.11.2007
120 frei assoziierte Aufnahmen zum Thema Haare in der ganzen Vielfalt
Mit 120 Photographien in Schwarzweiß und Color stellt Herlinde Koelbl ihr neues Ausstellungs- und Buchprojekt vor. Die Künstlerin arbeitete vier Jahre lang an dem Thema „Haare“. Sie fotografierte von Brasilien bis Burma, von Australien bis Großbritannien die individuellen kulturellen Spielarten, mit denen Menschen sich schmücken und auf sich aufmerksam machen wollen. Haare entfalten erst im Licht ihre Leuchtkraft und Schönheit. Deshalb holte sie die Menschen ins Studio, um sie vor neutralem Hintergrund und im besten Licht zu fotografieren
Haare sind Symbol für Schönheit, Kraft, Weiblichkeit, Männlichkeit, Erotik und Verführung. Die Geschichte und Magie der Haare beginnen schon im Alten Testament und werden in allen Kulturen, Märchen, Mythen und Gedichten weiter erzählt und gerühmt. In ihren Fotografien spielt Herlinde Koelbl assoziativ mit dem Thema Haare in seiner ganzen Vielfalt: Haare, die wir der Welt präsentieren und die intimen, die verdeckt bleiben. Der Verlust der Haare als Symbol für Entehrung und Schande, aber auch als Entsagung der Eitelkeiten unserer Welt. Haare als Ornament und Kult, in allen Farben, Formen und Texturen. Haare als Zeichen der Zugehörigkeit und des Andersseins, der Schönheit, der Sinnlichkeit, als Teil unseres Lebens. Sie gehören wie selbstverständlich zu uns, werden oft gar nicht mehr wahrgenommen, sind aber wesentlicher Bestandteil unserer Identität.
Bei fast jedem weckt das Thema Haare Erinnerungen an eigene tiefgehende Erlebnisse, sei es an einen misslungenen Haarschnitt, die ersten Barthaare, die mutige Trennung von der Langhaarmähne oder die ersten grauen Haare. Herlinde Koelbls Bilder sind eine Brücke zwischen künstlerischer Darstellung und der emotionalen Verbindung der Menschen zu diesem Thema.