07.10.2007 - 06.01.2008
Eine japanische Leidenschaft.
Klaus F. Naumann (Verlinkung mit Naumann_Porträt), gebürtiger Berliner, der in England aufwuchs, dann auf Reisen ging und sich schließlich in Tokio niederließ, hat sich seit über vier Jahrzehnten auf den Handel und das Sammeln ostasiatischer, vor allem japanischer Kunst spezialisiert. Einen wichtigen Schwerpunkt seiner Sammelleidenschaft bilden Jahrhunderte alte, hochwertige Lackarbeiten, die – überwiegend für den heimischen Gebrauch von Mönchsgemeinschaften, Aristokraten und reichen Kaufleuten geschaffen – nur äußerst selten ins Ausland gelangten. Angesteckt von der japanischen Vorliebe für diese bald kunstvoll verzierten Kostbarkeiten, bald schlicht lackierten Gegenstände, konnte Naumann dank seiner unmittelbaren Verbindung zu japanischen Kunsthändlern und Tee-Meistern im Laufe der Jahre eine Vielzahl außergewöhnlicher Stücke erwerben.
Zu fruchtbaren Ergebnissen führte auch der Kontakt des in Tokio ansässigen Sammlers zu seiner Heimatstadt Berlin: Im Jahr 2000 vermittelte Naumann dem Asiatischen Museum ein Teehaus und überließ ihm aus eigenen Beständen als Dauerleihgabe wertvolle japanische Kunstgegenstände, darunter eine Reihe hochwertiger Lackarbeiten.
Beeindruckend ist die stilistische Bandbreite der Sammlung: Zu den 50 in Münster ausgestellten Meisterwerken japanischer Lackkunst vom 15. bis 19. Jahrhundert zählen 12 Negoro- und 12 Kōdai-ji-Lacke sowie 18 Lacke der Samurai, des Nō-Theaters sowie der Tee- und Gelehrtenkultur, ergänzt durch weitere Kleinode der 700 Jahre alten, ursprünglich von China beeinflussten Kultur des Königreichs Ryūkyū, der heutigen japanischen Präfektur Okinawa. All diese Objekte unterscheiden sich in ihrer Herkunft und Verwendung, Ziertechnik und hohen Qualität grundsätzlich von in Europa verbreiteten Exportlacken, die in Japan speziell für den europäischen Markt gefertigt wurden.
