Das Museum für Neue Kunst feiert 2015 sein 30-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass widmet es sich dem Ausgangspunkt seiner Sammlung, den bekannten Werken der Klassischen Moderne. Fachleute unterschiedlicher Disziplinen wurden angefragt, 30 Arbeiten namhafter Künstlerinnen und Künstler zu reflektieren und zu kommentieren. Entstanden sind Essays, Gedichte, Kurzgeschichten, Videoarbeiten, Raum- und Soundinstallationen, die die Betrachtenden zur Interaktion anregen.
Die Beiträge aus Literatur, Szenographie, Musik, Psychologie, Ethnologie und anderen Fachgebieten bedienen sich ihrer eigenen Sprachen und geben unerwartete Denkanstöße. Ihre Inspiration ist vielschichtig: Formale Aspekte einzelner Arbeiten fließen ebenso ein wie Stimmungen, historische, geographische, politische oder biographische Hintergründe. Sie fragen nach dem Verhältnis von Künstler, Werk, Betrachtenden und Museum oder befassen sich mit künstlerischen, finanziellen, gesellschaftlichen oder persönlichen Werten. Andere entwickeln angeregt durch die Werke neue Fantasien und Geschichten. Das vom Künstlerpaar Hösl & Mihaljevic geschaffene Ausstellungsdisplay nimmt für diese unerwarteten Begegnungen die Kunst von den Wänden und den Sockeln. Zusammen spiegelt die Vielfalt an Stimmen und Blickwinkeln in 30+30 retro/perspektiv den zeitgenössischen Umgang mit Kunst und die facettenreiche Arbeit des Museums wider.