Freiburg wird weltweit als „green city“ wahrgenommen. Hier gibt es ein breites ökologisches Bewusstsein – sowohl auf politischer als auch auf bürgerschaftlicher Ebene. Es ist ein gewachsenes Bewusstsein, das aktuelle Diskurse aufgreift und setzt. Das macht Freiburg zum Modellfall – gerade von der Kunst können hier neue Impulse ausgehen.
Wie können wir angesichts des Klimawandels, der Naturzerstörung, den zur Neige gehenden Ressourcen ökologische Entscheidungen auf der Basis von Ästhetik und Ökonomie treffen? Wie entwickeln wir uns von einer Ressourcen vernichtenden zu einer Potentiale bildenden Gesellschaft? Was können wir jetzt, heute, augenblicklich tun? Was mit langem Atem in der Zukunft? Wohin führt das wachsende Krisenbewusstsein? Ist Umweltbewusstsein immer mit Beschränkung, Beschneidung verbunden? Neben dem bloßen Tun ist ausschlaggebend WIE wir agieren. Wie tun das Künstlerinnen und Künstler?
Die Ausstellung greift diese Dispositionen auf: Sie ist dabei keine umweltpolitische Mobilmachung und regt dennoch zum Denken und Tun an. Durch aktive Einbindung der Besucherinnen und Besucher werden die Wechselbeziehungen, Auswirkungen und Konsequenzen von handelndem Mensch und Umwelt erfahrbar. Diese Fragestellungen werden durch künstlerische Haltungen in den Blick genommen, die unsere Beziehung mit unserer Umwelt thematisieren. Künstler bringen sich ein, infiltrieren, polemisieren, deuten um und entschlüsseln – und zwar mittels prozessorientierten, spekulativen, ästhetischen, wissenschaftlich fundierten und auch ökonomisch orientierten Herangehensweisen.