15.05.2009 - 28.06.2009
Die britische Fotografin Clare Strand (*1973) nutzt die Fotografie für düster-melancholische Inszenierungen, bei denen der Betrachter mit vielfältigen Assoziationen und Verweisen konfrontiert wird. Weniger der dokumentarische Charakter der Fotografie steht im Vordergrund, als vielmehr die fiktionalen Aspekte von Fotografie und ihre Nähe zu Filmstills und bühnenhaften Inszenierungen. Die Fotografie ist als Medium fest verankert im alltäglichen Leben. Clare Strand verfügt über die Fähigkeit, die unterschiedlichen Kontexte und Bedeutungsebenen von Fotografie zu vermischen, und schafft es Inszenierungen zu präsentieren, die dem fotografischen Bild eine große Autonomie hinsichtlich seiner Aussage und Funktion zu billigen.
Mit ihre neuen Arbeit "Unseen Agents" steigert Clare Strand ihre erzählerischen und ästhetischen Möglichkeiten in surreale und metaphorische Bildräume, bleibt aber dennoch auf dem Boden der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Erkenntnismöglichkeiten der Wissenschaft, Modelle der Kategorisierung, Versuchsanordnungen und Rollenzuschreibungen liefern die Stichworte für eine Versuchsreihe jenseits der bekannten Systematiken. Clare Strand spricht immer auch über die Qualität fotografischer Abbildungen selbst und konterkariert deren scheinbar präzisen und untrüglichen Blick auf die Wirklichkeit.
Trotz des hohen Abstraktionsgrades stehen häufig Porträts im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Gerade die Auseinandersetzung mit Personen und sozialen Kontexten verleiht ihrer Arbeit eine kraftvolle und poetische Anschaulichkeit. Die Bezüge verweisen darauf, das dass gesellschaftliche Leben immer das Ergebnis von Absprachen und Regeln ist auf die die Protagonisten sich geeinigt haben. In Strands Bildern werden aber neue Konstellationen und Verhaltensweisen erprobt.