Mit dem Verhalten von Passanten, Körperskulpturen des Zufalls und Situationskomik erkunden die Fotografien Paulien Olthetens das Genre des Schnappschusses. Oltheten lotet dabei bewusst die Gesetzmäßigkeiten des Ephemeren aus, in vielen ihrer Aufnahmen kann vom Betrachter nicht nachvollzogen werden, ob es sich um eine tatsächliche Momentaufnahme handelt oder ob er unfreiwillig Zeuge einer Inszenierung der kleinen Gesten geworden ist.
In der Tradition der Street Photography transformiert Olthetens Werk die Straße in einen Bühnen-raum, in dem anonyme Akteure als Schauspieler fungieren. Zwischen Normalität und nachgestellter Szene machen ihre Arbeiten die Poetik des Spontanen sichtbar. Die körperlich-physische Aneignung des urbanen Stadtraums erhält in Olthetens performativ geprägten künstlerisch-fotografischen Ansatz eine bedeutende Rolle als unmittelbare Erfahrung.