15.02.2009 - 13.04.2009
Manfred Heller zeigt seine archaisch wirkenden Plastiken aus Eisen zusammen mit abstrakten Bildern des Malers Sebastian Lübeck im Museum im Pflegschloss.
Manfred Heller hat sein Atelier in Perkam-Radldorf bei Straubing, wo er seine monumentalen Skulpturen entsprechend realisieren kann. Inspiriert durch und auf seinen ausgedehnten Reisen, vor allem nach Südamerika, sind seine Figuren fragmentarische Köpfe und Körper. Sie zeigen den Prozess, wie Eisen, Bleche vorgeformt, geschweißt und getrieben werden. 2005 konnte der Tiergarten Straubing die 3,5m hohe Großplastik „Mensch" ankaufen. Die Art und Weise wie der Werkstoff Eisen bearbeitet wird, führt zu einem eigenwilligen und unverkennbaren Stil der Arbeiten. Die Figuren fordern den Betrachter zum Bleiben auf. Sie regen an, sind aufwühlend und gleichzeitig meditativ. Den Konflikt zwischen Leichtigkeit und Schwere bzgl. des Materials und des Motivs kennzeichnen die Plastiken von Manfred Heller, rostige und polierte Kontraste ergeben in sich ein geschlossenes Ganzes.
Sebastain Lübecks Bilder sind mehr als nur Farbflächen. Die Intensität der Farben, die Dynamik des Farbauftrages spricht uns sowohl visuell als auch emotional an. Auf der einen Seite geben die Bilder Informationen über die handwerkliche Herangehensweise - Dabei wirkt die Verteilung der Massen und Formen auf den ersten Blick wie zufällig, in Wirklichkeit ist sie jedoch gelenkt und wohlkalkuliert. Auf der anderen Seite entzieht die abstrakte Formgebung den Bildern die Konkretion und der Betrachter wird auf einer weniger fassbaren, nämlich gefühlsmäßigen Ebene angesprochen. Dass Lübecks Bilder bei jedem etwas anderes assoziieren liegt auf der Hand - er geht davon aus, dass jeder - entsprechend seiner Vorerfahrung - andere Gedanken oder Gefühle vor den Bildern entwickelt.
Die pralle Palette seiner Farbgebung und seine spontane Rhythmik vermitteln eine Energie, die den Betrachter herausfordert und an seine Sinne appelliert - in das Bild hineinzusehen, sie erfordert vom Betrachter Fantasie, Besinnung und Selbstbefragung. Es ist ein Vergnügen an dieser Freiheit des Denkens, diesem Spiel mit der Wirklichkeit, das wir empfinden, teilzunehmen.
