Im Jahr 2002 verlegte der in Słubice geborene Konzeptkünstler (er war über Jahrzehnte Leiter der dortigen Galeria Provincjonalna) seinen Wohnsitz von Słubice nach Berlin. Nun kam er inmitten des neoliberalen Wirbelsturms aus Globalisierung sowie Regionalisierung und im Kampf ums soziale Überleben in einem anderen Land an. Der Wechsel von einer Kleinstadt in eine Weltstadt bescherte ihm zudem neues Kunst- und Lebensmaterial, als „Rohstoff“ für seine künstlerische Strategie. Sie besteht aus der Nutzung verschiedener Medien und Materialien, vor allem aus dem Nichtkunstbereich, um sachliche, oftmals pseudodokumentarische Visualisierungen sozio-kultureller Mechanismen und der noch verbleibenden individuellen Handlungsspielräume zu erreichen.
Für seine Ausstellung im PackHof des Museums Junge Kunst wählt er die konzeptionelle Strategie der biografischen Spurensuche. Ryszard Górecki entwirft das Konzept für dieses Projekt mit dem Titel „Ich bin von hier/ Jestem stąd“ wie folgt: „Der wichtigste Kontext der Ausstellung wird der Ort sein – Frankfurt und Słubice – und welchen Einfluss diese Städte darauf hatten, dass ich Künstler geworden bin. Die Ausstellung wird eine Art künstlerisches Tagebuch aus der Zeit der Kindheit und des Heranwachsens in beiden Städten werden. Aber das geschieht ohne Sentimentalität. Es geht eher um einen „Exorzismus“ der Vergangenheit. Ich mache mich gewissermaßen nackt und erinnere die Einwohner von Frankfurt und Słubice an Dinge, die einige von ihnen vielleicht vergessen möchten. Gegenstand der Ausstellung werden Bilder und Objekte in Form einer kleinen Retrospektive sein. Sie reicht von den ersten malerischen Versuchen und von zuvor nicht gezeigten Objekten, bis hin zu aktuellen Arbeiten. Gleichzeitig werden meine Arbeiten von Texten, Fotographien, Filmplakaten, Gegenständen und Dokumenten begleitet, die Einfluss darauf hatten, wer ich bin und was ich mache. Der Rhythmus der sechs Räume im PackHof wird die Chronologie der Ausstellung bestimmen.“