Farbenfrohe Vögel, Maria und das Jesuskind, stolze Wappentiere, Adam und Eva mit der Schlange, lustige Clowns mit Blumensträussen – all diese Motive erschuf Gian Casty (1914–1979) in seinen Glasbildern. Der in Zuoz geborene Casty liess sich ab 1933 in Basel nieder, wo er in der Nachkriegszeit zur Glasmalerei fand. In seinem Atelier im St. Alban-Stift entstanden zwischen 1948 und 1979 über 350 Einzelscheiben sowie die Entwürfe für Glasfenster in über 40 Gebäuden in Graubünden, Basel und anderen Teilen der Deutschschweiz.
Gian Casty gehörte zu jener Avantgarde in der Schweizer Kunstszene, welche die Glasmalerei als vollwertiges künstlerisches Ausdrucksmittel wiederentdeckte. Das Vitromusée in Romont hat den Künstler daher im vergangenen Winter mit einer Retrospektive gewürdigt. Diese Schau wird auf Initiative der Stiftung pro Klingentalmuseum und in Zusammenarbeit mit dem Vitromusée in leicht modifizierter Form im Museum Kleines Klingental wieder aufgenommen. Die Ausstellung zeugt mit über vierzig stimmungsvoll präsentierten Glasgemälden von der berührenden Sensibilität und Originalität des Künstlers und spürt seinem Bezug zu Basel nach. Eine Diashow zeigt zudem die Glasfenster Castys in öffentlichen Gebäuden in der Schweiz.