Das Schaufenster entwickelte sich im späten 19. Jahrhundert zu einem zentralen Medium unserer Konsumkultur und prägt seither das europäische Stadtbild - auch jenes von Basel. In den frühen Schaufensterdekorationen manifestieren sich eine tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Dekorationshandwerk und ein elaborierter Einsatz von Gestaltungsmitteln wie Licht, Farbe, Typografie und narrativen Elementen. Die neuartige, auf Ästhetik zielende Präsentation der angebotenen Waren rief bei der Stadtbevölkerung eine vorher ungekannte Schaulust und ein neues Konsumverhalten hervor. Im Laufe des 20. Jahrhunderts unterlagen Ladenfronten, Warenauslagen und Präsentationsformen einem steten Wandel.
Die von der Stiftung pro Klingentalmuseum veranstaltete und von Ruth K. Scheel kuratierte Ausstellung im MkK würdigt das Basler Dekorationsgewerbe und präsentiert neue Einblicke in die Kultur-, Gesellschafts- und Stadtgeschichte. Erstmals werden zahlreiche Schaufenster-Fotografien aus dem Bestand des Staatsarchivs Basel-Stadt gezeigt, das die Ausstellung angeregt hat, als Hauptleihgeber figuriert und die Erarbeitung der Ausstellung unterstützt hat. Für die Ausstellungsgestaltung konnte die emyl GmbH gewonnen werden.