Aus europäischer Perspektive betrachtet sind Schweizer Spielzeuge eine rare Spezies; man findet Spielsachen «Made in Switzerland» fast nur in ihrem Ursprungsland. Eine der grossen Ausnahmen sind Sasha Morgenthalers Kreationen. Sowohl ihre im eigenen Atelier geschaffenen als auch die fabrikmässig hergestellten Puppen sind auf der ganzen Welt bekannt. Die persönliche Sammlung der Puppenkünstlerin, ein Geschenk an die Stadt Zürich, war lange im Museum Bärengasse in Zürich zu sehen. Mit Unterstützung der Stadt Zürich und des Schweizerischen Nationalmuseums, des Zürcher Spielzeugmuseums und der Windler Stiftung wird ein Teil der Kunstwerke der Schweizer Puppenkünstlerin Sasha Morgenthaler im Museum Lindwurm, Stein am Rhein, gezeigt.
Sasha Morgenthaler (1893–1975) wollte Puppen schaffen, die sich von der gewöhnlichen Massenware auf dem Markt unterscheiden sollten. Sie schuf ihre ersten Spielzeuge und Puppen für die eigenen Kinder. Ihre Arbeit zeichnet sich sowohl durch individuelle Kreativität und Kunstfertigkeit als auch durch höchstmögliche Qualität der Produkte aus. Sie entwickelte eine Serienproduktion ihrer Puppen ohne die enge Beziehung zum einzelnen Objekt zu verlieren. Die Puppen Sasha Morgenthalers gehören zu den wenigen Schweizer Spielsachen, die mehrfach in Deutschland mit dem Signet „spiel gut“ des Ulmer Arbeitsausschusses Gutes Spielzeug E.V. ausgezeichnet wurden. Sasha hat es verstanden, nutzlose Details an ihren Werken zu vermeiden und die Puppen auf ihre wesentliche Form zu reduzieren.