24.04.2009 - 23.08.2009
Die Videoarbeiten des niederländischen Künstlers Erik van Lieshout (*1968) zeichnen sich durch einen sehr direkten Zugriff aus. Zunächst war er von der Hiphop-Szene inspiriert, begann dann aber verstärkt, Videos zu drehen, in denen er seine eigene Identität erkundet. In diesen Arbeiten gelangt er zu immer neuen Definitionen seiner selbst, indem er Andere und Anderes befragt, indem er sich selbst in Relation zu Gesellschaft und Kunst setzt.
Als Erik van Lieshout im Sommer 2008 die Einladung des Museum Ludwig und der Sammlung Rheingold annahm, plante er ein Werk, das sich ganz auf die Kunst konzentrieren sollte, auf den Aufstieg und Fall der Kunststadt Köln, auf den Kunstbetrieb und seine Netzwerke auf seine Machtstrukturen und auch auf seine aktuelle Krise. Vor allem aber konzentrierte er sich auf seine neue Situation in Köln, wo er jetzt zurückgezogen lebte und versuchte, seine künstlerische Praxis fortzuführen. Während er im Museum Ludwig arbeitete und filmte, stieß er auf Piet Mondrians Gemälde Tableau I von 1921, das einzige Bild des niederländischen Künstlers in der Sammlung des Museums. Dieses Mal war es die aufs Äußerste reduzierte Malerei, die Erik van Lieshout auf seine eigene Subjektivität zurückwarf: Was passiert, so fragt er, wenn das Leben aus der Kunst verschwindet? Wenn nur die Kunst selbst übrig bleibt?