Anlässlich einer großen Retrospektive in London, Berlin und Paris waren einige Werke von Gerhard Richter (*1932 Dresden) aus der Sammlung des Museum Ludwig lange Zeit auf Reisen. Nun zeigt das Museum seine Bestände wieder, darunter sein berühmtes Bild Ema - Akt auf einer Treppe und 48 Porträts, mit denen Richter 1972 im Deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig vertreten war.
Ergänzt werden die Werke der Sammlung durch die zwei grafischen Zyklen Elbe und November und weiteren Leihgaben des Künstlers und von Privatsammlern.
In der Druckserie Elbe verdichten sich die Bildebenen durch mehrfachen Farbauftrag mit der Gummiwalze. So entsteht der Eindruck von unergründlicher Tiefe. Als der Künstler 1961 die DDR verließ, vertraute er die Blätter einem Freund an. Als sie nach dem Mauerfall wieder auftauchten, war er berührt, dass er manches, was sich dort angedeutet hatte, inzwischen in seinen Abstrakten Bildern der 1980er Jahre fortgeführt hatte.
Wie ein Gegenstück zu Elbe wirkt die Serie November. Bei den 27 Blättern experimentierte Richter mit Tinte auf saugstarkem Papier. Bedingt durch das Durchsickern der Farbe sind jeweils zwei korrespondierende Bilder entstanden.
Die Präsentation gibt einen konzentrierten Überblick zum vielfältigen Schaffen von Gerhard Richter, der in Köln lebt und arbeitet.