14.03.2009 - 14.06.2009
Aquarelle und Zeichnungen von 1947 bis heute
Es gibt nicht viele Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, die über Jahrzehnte hinweg großes internationales Ansehen genossen haben. Die fast 90jährige Österreicherin Maria Lassnig ist eine von ihnen. Seit über 60 Jahren malt und zeichnet sie, und gerade ihr Spätwerk überrascht mit seiner Frische und Ausdruckskraft.
Wie nur wenigen gelingt es Lassnig, ihre Empfindungen auf Leinwand und Papier zu bannen, ohne dabei kitschig oder gefühlsduselig zu werden. Im Gegenteil: Die mal ernsthafte, mal humorvolle Innen- und Außensicht erlaubt es dem Betrachter, nah dran zu sein und dennoch Distanz zu bewahren. Ganz deutlich lässt sich dieses Spiel von Nähe und Ferne in den Zeichnungen der Künstlerin nachvollziehen. Die Ausstellung im Museum Ludwig konzentriert sich auf dieses sehr persönliche und direkte Medium. Sie soll das eher private Schaffen dieser Künstlerin einem größeren Publikum vorstellen. Die Retrospektive setzt bei den surrealistischen Zeichnungen der späten 40er Jahre ein und verfolgt das zeichnerische Werk von den „Körpergefühlszeichnungen“ über die New Yorker Trickfilme bis hin zu den eher malerischen Formen im Aquarell in den 70er und 80er Jahren.