26.05.2009 - 03.01.2010
Wenige Bewegungen haben die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts so stark geprägt wie die der Russischen Avantgarde. Noch heute besitzen die gesellschaftlichen und ästhetischen Fragestellungen der Protagonisten eine außerordentliche Aktualität. Mit über 800 Werken betreut das Museum Ludwig eine der welt weit größten und umfangreichsten Sammlungen der Russischen Avantgarde aus der vor- und nach revolutionären Zeit von etwa 1905 bis circa 1930. Wichtige Schlüsselwerke des Neoprimitivismus, Kubo-Futurismus, Rayonismus, Suprematismus und Konstruktivismus ermöglichen einen tiefen Einblick in die verschiedenen avantgardistischen Bewegungen dieser Zeit.
Eine Ausstellungsreihe wird ein neues Licht auf die Sammlung mit ihren Schwerpunkten und Besonderheiten werfen.
TEIL 1: MAI 2009 - DEZEMBER 2009
„EINE OHRFEIGE DEM ÖFFENTLICHEN GESCHMACK."
DER KUBOFUTURISMUS UND DER AUFBRUCH DER MODERNE IN RUSSLAND
Anlässlich des 100. Geburtstags des futuristischen Manifests von Marinetti, widmet sich die erste Präsentation dem Aufbruch der Moderne in Russland. Die ca. 40 Werke von 23 Künstlern, die zum Teil zum ersten Mal gezeigt werden, spiegeln den anregenden künstlerischen Austausch Russlands mit Italien und Frankreich vor Ausbruch des ersten Weltkrieges wider. Spitzenwerke des Kubofuturismus von Popova und Exter werden ebenso wie Werke des Rayonismus von Larionow und Gontscharowa zu entdecken sein.
TEIL 2: FEBRUAR - AUGUST 2010
WEGE ZUR ABSTRAKTION UND ZURÜCK: KASIMIR MALEWITSCH UND SEIN UMFELD
Im Museum Ludwig befindet sich eine der international größten Sammlungen von Werken Kasimir Malewitschs. Zum ersten Mal seit zwanzig Jahren wird das gesamte Malewitsch Konvolut zu sehen sein. Die Gemälde, Skulpturen und grafischen Arbeiten aus allen Schaffensperioden ermöglichen einen Einblick in die Entwicklung des Künstlers von der figurativen Kunst über die Abstraktion bis hin zur Gegenständlichkeit. Vier der Gemälde Malewitschs werden im Rahmen der Ausstellung kunsttechnologisch untersucht. Suprematistische Werke von Künstlern aus Malewitschs Umfeld ergänzen die Ausstellung.
LENI HOFFMANN: RGB
26.9.2009-28.3.2010
Die erste zeitgenössische Künstlerin, die im Rahmen der Ausstellungsreihe eingeladen wird, sich mit der Aktualität der Russischen Avantgarde auseinanderzusetzen, ist Leni Hoffmann. Ähnlich wie El Lissitzky seinerzeit stellt sie die Autonomie der Kunst, und insbesondere der Malerei, in Frage. Durch ihre ortsbezogenen, meist temporären Malereien im Raum erzeugt sie einen neuen, oft aktiven Dialog zwischen Kunstwerk, Ort/Raum und Betrachter. Im Museum Ludwig wird sie Arbeiten in der Eingangshalle, auf der Dachterrasse und im Sammlungsbereich sowie eine Außenarbeit direkt vor dem Museum umsetzen.
POLITISCHE BILDER. SOWJETISCHE FOTOGRAFIEN 1918-1941
DIE SAMMLUNG DANIELA MRAZKOWA
23.10.2009-31.1.2010
Die Sammlung Daniela Mrazkowa, die das Museum Ludwig im April 2008 ankaufen konnte, besteht aus 234 Bildern der bedeutendsten sowjetischen Fotografen der Vorkriegszeit. Die Sammlung vereint verschiedene fotografische Strömungen der Zeit und gibt zugleich einen hervorragenden Überblick über die Dokumentations- und Reportagefotografie in der Sowjetunion.