09.10.2010 - 30.01.2011
Suchan Kinoshita setzt ein breites Spektrum an unterschiedlichen Mitteln ein, um skulpturale und architektonische Elemente zu bauen und Videos zu drehen, von Materialien aus dem Baumarkt bis hin zu fertigen Dekors. Viele ihrer Arbeiten, vom kleinen Objekt zur Großinstallation, von fein und fragil zu schwer und massiv, werden im Museum Ludwig zu sehen sein. Die Ausstellung lädt die Besucher ein, sie aus unterschiedlichen Perspektiven im großen Deckenlichtsaal wahrzunehmen und sich in ihr zu bewegen, um diverse Sichten und Einsichten zu bekommen. Es entsteht ein subtiles Zusammenspiel von Objekten, Klängen und räumlicher Wahrnehmung, das es ermöglicht, die Freiräume zwischen Klang und Stille, Ferne und Nähe, Beharrlichem und Flüchtigem zu erkunden. Kinoshitas Arbeit ist durch ihre langjährigen Erfahrungen mit Theater, Musik und Bildender Kunst geprägt. In ihren Performances und Ausstellungen werden die Rollen von Akteur und Zuschauer vertauscht und die Teilnehmer aufgefordert, ihre üblichen Rollen infrage zu stellen. Diese unhierarchische, offene Arbeitsweise lebt von einer produktiven Verunsicherung, die eine Wechselbeziehung zwischen Person und Ding voraussetzt. Hierdurch gewinnt die Ausstellung eine kontemplative
inoshita platziert zahlreiche klein- und großformatige Objekte auf einem Tisch, auf dem Boden und auf Regalen im Ausstellungsraum. Die kleinen, teilweise filigranen "Guckies" (präparierte Diabetrachter) lassen kleine Dinge groß und Bekanntes fremd wirken. Die fragilen "Uhren" enthalten verschiedene Flüssigkeiten, die alle unterschiedlich und je nach Umgebungstemperatur die Zeit messen. Die massiven "Isofollies" (schwarze Plastikfolie, die Abfall zusammenhält) verheimlichen ihren Inhalt. Lichtspiele und Sprache kommen in gefilmten Performances ebenso vor wie in einzelnen Bühnenelementen – eine Discokugel und eine runde Drehbühne. Die Ausstellung besteht gewissermaßen aus kleinen einzelnen Darbietungen, die für sich stehen und doch ein Ganzes ergeben. "In 10 Minuten" ist eine Erwartungshaltung, die in der Ausstellung erzeugt wird und kein Beginn, Mitte oder Ende kennt, sondern immer schon läuft in einer Mischung aus Warten, Teilnahme und Bewegung.