Ferdinand Penker entwickelt seit den 1970er Jahren konsequent ein geschlossenes Œuvre, das auf der Basis konstruktiver und konkreter Ideen begründet ist und das sich unter dem Einfluss der amerikanischen Farbfeldmalerei und der Minimal Art sowie europäischer reduktiver Tendenzen formuliert. In einem selbstreflexiven Verfahren werden die Malerei, ihre Mittel, ihr Potential und ihre Rahmenbedingungen hinterfragt und stetig erweitert. Das Werk zeichnet sich durch seine analytische Qualität und durch die Kontinuität und Aktualität des Diskurses aus, die dem Künstler eine unikale Position innerhalb der modernistischen österreichischen Malerei einräumen. In den 1970er Jahren ersinnt Penker ein verbindliches Vokabular und eine Methodik, die in der Verfolgung eines Gestaltungsgedankens innerhalb des Werks vielfältig variiert und progressiv forciert werden. Im Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit stehen die Linie – die bildnerisch aus der Beschäftigung mit Raum und Architektur abgeleitet wird – und die daraus konstruierte Struktur und das Malen dieser Komponenten. Aus der seriellen Wiederholung identischer Striche bilden sich flächige Ordnungen – abstrakte Komposition als formale Resultate der Methode des spezifisch skripturalen Farbauftrags, homogen, minimalistisch und tendenziell monochrom. Entscheidend ist die Erweiterung der Malerei in den Raum in den 1990er Jahren, die die autonome Entität des Bildes aufbricht und den Radius der Auseinandersetzung expansiv vergrößert. Ferdinand Penker wurde 1950 in Klagenfurt geboren und studierte von 1968-72 in Graz Medizin und Kunstgeschichte. Von 1977-87 hielt er sich in den USA auf und war als Professor an der University of California in Davis tätig. Heute lebt und arbeitet der Künstler in Preding in der Steiermark.