Schauerlich oder phantastisch sind die Traumwelten bildender Künstler zu allen Zeiten.
Von Alfred Kubins surrealen Angstphantasien über Margret Bilgers antike Sagengestalten zu Maskenträgern von Josef Karl Nerud schlägt diese Ausstellung aus dem Bestand des MMK den Bogen. Als einzigem Museum in Deutschland stehen dem MMK aus dem Werk des Informell-Künstlers Bernard Schultze drei Figuren aus seiner Serie „Mannequin-Migof“ als Dauer-leihgabe aus Privatbesitz zur Verfügung. Mit ihren grausam aufgerissenen Oberflächen versinnbildlichen sie die Verletzlichkeit des Menschen und werden in dieser Ausstellung erstmals präsentiert.
Zu allen Zeiten gab und gibt es das Motiv der Traumwelten in der bildenden Kunst. In dieser Ausstellung wird eine große Bandbreite dieser faszinierenden Welten vorgestellt: von märchenhaften Szenen und unwirklich schönen Landschaften über Angstphantasien und Zustände der Zerrissenheit bis hin zu Darstellungen des Übersinnlichen. Ob märchenhaft oder unheimlich: All diese Traumwelten wurden von den Künstlern mit der Absicht geschaffen, eine verborgene, aber gleichwohl existente Welt sichtbar zu machen. Das Bestreben des Sichtbarmachens einer unsichtbaren Welt kennzeichnet sowohl die Werke älterer wie jüngerer Künstler. Eine besondere Motivgruppe vergegenwärtigen die meist in leuchtenden Farben gearbeiteten Bilder aus der Welt des Zirkus oder der Maskenfeste, doch sind dies nicht nur Darstellungen bunten Treibens, denn den Maskenträgern haftet meist etwas Unheimliches an.
Paul Flora: Venezianische Masken
Die Zerrissenheit und Verunsicherung des Menschen in unserer Zeit ist ein wichtiges Thema in der modernen Kunst. Dies zeigen in eindringlicher Weise drei Figuren aus der Serie „Mannequin-Migof“ des Informel-Künstlers Bernard Schultze (1915-2005), die dem MMK aus Privatbesitz zur Verfügung gestellt wurden. Lassen Sie sich von Kunst in andere Welten entführen!