11.09.2011 - 13.11.2011
Die Ausstellung zeigt Werke von sieben konzeptuell arbeitenden Bildhauerinnen, die unterschiedliche Ansätze von Skulptur und Installation verfolgen und dennoch zahlreiche Berührungspunkte aufweisen. Neben situativ und prozessual geprägten Arbeiten, bei denen die Spuren ihrer Entstehung ablesbar bleiben, werden Werke präsentiert, die sich durch eine dezidierte Materialrecherche auszeichnen und dabei gefundene Objekte, Materialien des Alltags sowie typisch "weiblich" konnotierte Materialien wie Puder, Hautcreme oder Lippenstift einbeziehen.
Die Künstlerinnen bespielen im Museum Morsbroich jeweils mehrere Räume des barocken Wasserschlosses, wobei einige der Arbeiten dezidiert für den Ort entstehen, andere an den Ausstellungsort angepasst werden. Inszenierung, Kontextualisierung sowie Dekontextualisierung des Raumes sind wesentliche Themen. Zentral ist auch die Frage nach einem spezifisch weiblichen "Sich-Einschreiben" in den Raum an einem historischen Ort, an dem im Grundriss des Schlosses das Zimmer der Dame kontrapunktisch zum Zimmer des Herrn, dem sogenannten Jagdzimmer, platziert ist. Dies ist im Hinblick auf die Thematisierung von Geschlechterrollen im räumlichen Kontext interessant: Geschieht das weibliche "In-Besitz-Nehmen" des Raumes auf eine "andere" Art und Weise? Erweisen sich die vorgestellten Inszenierungen des Raums - des architektonischen Raums, des konkreten Ausstellungsraums wie im übertragenen Sinne des kulturellen, gesellschaftlichen, sozialen und politischen Raums - in diesem Sinne als "Frauenzimmer"?