Die Dauerausstellung des Museums Ostwall (MO) wird unter dem Motto „Sammlung in Bewegung“ regelmäßig verändert. Die Gegenüberstellung bekannter Werke mit alten und neuen Arbeiten aus den Depots laden derzeit dazu ein, bei einem „zweiten Blick“ Neues zu entdecken.
Ein Bereich der Klassischen Moderne ist dem Motto „Menschenbilder“ gewidmet. So suchen im „Großen zoologischen Garten“ August Mackes Stadtbewohner nach Harmonie mit dem Tier, während Otto Muellers „Badende im Teich“ ganz in der Natur aufgehen; ein schüchterner „Knabenakt“ Carl Hofers tritt in Dialog mit der stolzen Darstellung der nackten „Tänzerin Sent M’Ahesa“ Bernhard Hoetgers. Die informelle Malerei ist mit Werken von Winfred Gaul, Bernard Schultze, Peter Brüning und Gerhard Hoehme vertreten. Sie werden - als zweiter Strang der deutschen Nachkriegskunst - den abstrakten Werken von Ernst Wilhelm Nay, Fritz Winter und Fritz Wotruba gegenüber gestellt.
Im Grafik-Kabinett sind bis zum 17. Februar 2013 21 Zeichnungen und Collagen von Johannes Cladders zu sehen sein, die sich dem Thema „Fahne“ widmen; im Anschluss wird zum 70. Geburtstag des Grafikers, Druckers Verlegers und Galeristen Hansjörg Mayers ein Querschnitt durch seine Arbeit präsentiert.
Die zeitgenössische Kunst ist unter anderem durch Werke von Anna und Bernhard Blume, Freya Hattenberger und Mark Dion vertreten. Gemälde Phil Sims’ geben einen Einblick in die aktuelle Farbmalerei.
Die Künstlerin Christina Kubisch arbeitet mit speziellen, von ihr entwickelten Induktionskopfhörern. Hierdurch werden im Raum vorhandene, aber mit bloßen Ohren nicht wahrnehmbare elektrische Felder hörbar. Beim „Electrical Walk U“, einem Spaziergang durch das Museum Ostwall, können sonst stumme Kunstwerke akustisch erfahren werden – denn manche Kunstwerke senden wie Monitore, Touchscreens und Elektroleitungen Signale. Mit einem Plan leitet Christina Kubisch zu Orten im Innen- und Außenraum. Auf dem Rundgang werden auch die elektromagnetischen Felder des Dortmunder U und seiner Umgebung hörbar.
Die Klanginstallation „Private Cloud“ der Künstlerin lässt hingegen an verschiedenen Orten der Welt aufgenommene Datenströme mit Hilfe von Induktionskopfhörern hörbar werden. Neu ab November 2012 ist die Präsentation zweier amorpher Polyesterskulpturen Thomas Rentmeisters, die in spannendem Kontrast zu geflochtenen Kreaturen Susanne Thiemanns stehen.