Im Rahmen der Ausstellung „everywhere but home“ zeigt das Museum Schloss Fellenberg in Merzig Fotoarbeiten von Calin Kruse. Er hat im Frühjahr 2011 den 5. Monika von Boch-Preis für Fotografie erhalten.
Seit 2003 vergibt das Museum Schloss Fellenberg alle zwei Jahre den Monika-von-Boch-Preis an herausragende, künstlerisch arbeitende Fotografinnen und Fotografen. Damit erinnert das Museum an das künstlerische Lebenswerk der herausragenden Fotografin Monika von Boch, aber auch an die internationale Bewegung innerhalb der Fotografie, die in den fünfziger Jahren von Saarbrücken und von Dr. Otto Steinert, dem Leiter der Fotoklasse der dortigen Schule für Kunst und Handwerk, ausging. Bisherige Preisträger waren Monika Zorn, Mechthild Schneider, Roger Wagner und Sven Erik Klein.
In den repräsentativen Ausstellungsräumen des Schlosses werden Arbeiten aus verschiedenen Reihen des Fotokünstlers Calin Kruse zu sehen sein: „Alles OK“, „No Real Time Info Available“, „WEST“, „You scared the shit out of me, so I’m leaving“ und „Landscapes/No Landscapes“.
Ob in bunt oder schwarzweiß – Calin Kruse arbeitet ausschließlich analog. Keines seiner Bilder ist digital bearbeitet. Einen großen Stellenwert hat für den Künstler außerdem das Experimentieren mit verschiedenen Filmen.
Besonders in seinen Aufnahmen der Reihe „Landscapes / No Landscapes“ legt Calin Kruse den Fokus auf die Farbigkeit und das Aufspüren vorhandener grafischer Muster. Er zeigt sehr persönliche Aufnahmen subjektiven Erlebens in seinen Reihen „Alles OK“ oder „WEST“. Ebenso persönlich, aber mit beinahe voyeuristischem Blick fotografiert Calin Kruse die Reihe „No Real Time Info Available“.
Calin Kruses Arbeiten changieren zwischen kühler Ästhetik, scheinbar ungezwungenem, privaten Schnappschuss und dem schonungslos neutralen Blick eines Reporters. Im Moment der Aufnahme kondensiert Calin Kruse eine ganze Geschichte, die im Moment des Betrachtens wiederum mit den Erfahrungen und Erwartungen des Betrachters kombiniert wird und so eine ganz persönliche Interpretation und Vervollständigung des Gezeigten bzw. Gesehenen ermöglicht.
Calin Kruse über seine Arbeiten:
„Meine Bilder zeigen sehr persönliche Augenblicke. Die Personen, Orte und Momente, die ich fotografiere, haben mich, zumindest für eine Weile, auf unterschiedliche Weise in meinem Leben begleitet.“ Calin Kruse ist 1982 geboren. Er studierte von 2004-2009 Grafik-Design in Mannheim und Trier und schloss dieses Studium als Diplom Grafik-Designer (FH) ab. Seit 2007 ist er Herausgeber und Editor von „dienacht“ - magazine for photography, design and subculture (www.dienacht-magazine.com ). Seit 2010 ist er Mitglied der Jury des F/STOP Photography Festival in Leipzig. In 2011 gründete er Die rote Trude label for Artist Editions.
Zur Eröffnung spricht Rieke Buning.