16.02.2011 - 31.12.2011
Vor 770 Jahren wurde unsere Spandauer St. Nikolai-Kirche erstmals urkundlich erwähnt; schon zu dieser Zeit hatte sie einen Turm. Rund 550 Jahre ist es her, dass dieser als höchster Turm in der Mark Brandenburg galt. Immer wieder war er Blitzeinschlägen und Angriffen ausgesetzt. 1744 erhielt der Turm seine moderne barocke Haube, die 200 Jahre lang die Silhouette Spandaus prägte. Nach der erneuten Zerstörung im II. Weltkrieg setzte man ihm ein Notdach in Zeltform auf. Erst 1987 begann die Rekonstruktion der historischen Turmansicht. 1989 kamen eine neue Turmuhr und 1990 eine neue Glocke hinzu. Die Arbeiten waren im Herbst 1991 abgeschlossen. Diese wechselvolle Geschichte des Spandauer Wahrzeichens zeichnet die neue Ausstellung nach.
Doch nicht nur Baupläne, Fotos und Rechnungen erwarten die Besucher. Die Museumsgruppe hat sich vorgenommen, die in luftiger Höhe befindlichen Aspekte des Turms auch jenen zugänglich zu machen, die die vielen Stufen nicht erklimmen können oder wollen, also gewissermaßen den Himmel auf die Erde zu holen. So wird etwa das Panorama, das sich von der Turmlaterne aus bietet, zu sehen sein; die Turmfalken werden in ihrer Kinderstube gezeigt, und wer wissen möchte, was die Stunde geschlagen hat, wird das Zifferblatt der Turmuhr direkt vor der Nase haben bzw. beim Glockenguss Mäuschen spielen können. Der Glöckner in der Turmstube kann ebenso besucht werden wie die Zimmerleute im Dachstuhl des Kirchenschiffs.