17.05.2008 - 31.05.2008
Das Forum Internationale Photographie der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim zeigt ab dem 17. Mai 2008 die Ausstellung „Das Moortagebuch – Fotografien mit Tagebuchnotizen von Robert Häusser, Februar 1984“. Im Jahr 1984 erhielt der renommierte Fotograf den „Preis der Stadt Nordhorn”, der mit einem dortigen Aufenthalt verbunden war. So entstanden im selben Jahr Bildsequenzen über die Moorlandschaften im Emsland. Die tagebuchartige Notizen des Künstlers, das so genannte ”Moortagebuch”, dokumentiert den Entstehungsprozess seiner Bilder und bietet faszinierende Einblicke in Häussers Arbeitsprozess und Annäherung an den Gegenstand.
Robert Häusser gilt als ein Klassiker der modernen Fotografie. Er gehört zu den wenigen international anerkannten deutschen Fotografen der Nachkriegszeit, die eine unverwechselbare Handschrift haben. Unbeirrt von Tagesmoden entwickelte er konsequent und kontinuierlich seine eigene Formsprache und ist im Laufe der Jahre stilbildend für die deutsche Fotografie geworden. Für Robert Häusser ist die Fotografie ein künstlerisches Medium, bei dem Inhalt und Form sich wechselseitig bedingen. Seine Bilder spekulieren nicht auf vordergründige Effekte und schnellen Konsum, sondern fordern vom Betrachter eine kontemplative Annäherung, um ihren Gehalt zu erschließen. In der bildnerischen Interpretation einer Situation macht Häusser ein Mehr an Wirklichkeit und einen inneren Zustand sichtbar. Seine ausschließlich schwarz-weißen Fotografien sind von strenger, oft symmetrischer Tektonik. Fast grafisch heben sich die Hell-Dunkel-Flächen voneinander ab und verdichten sich zu einem suggestivsymbolischen Ausdruck.
Der in Mannheim lebende Künstler erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen, darunter 1995 den „Internationalen Preis für Fotografie“ der „Erna und Viktor Hasselblad-Foundation“, den so genannten „Nobelpreis für Fotografie“.