Der Künstler Valentin Beinroth (*1974), der an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach freie Kunst studierte, kombiniert in seinen Arbeiten künstlerische und naturwissenschaftliche Strategien und Ästhetiken. Dabei hinterfragt er spielerisch die Autorität scheinbar objektiver Methoden der Wissenschaft sowie musealer Präsentationsbedingungen. Beobachtungen, Zahlen, Ordnungssysteme und vermeintliche Fakten werden von ihm vor dem Hintergrund der subjektiven Position des Forschers gesehen.
2014 begab sich der Künstler-Forscher im Rahmen eines Reisestipendiums der Hessischen Kulturstiftung für eine dreimonatige Feldstudie ans andere Ende der Welt – auf den beiden Hauptinseln Neuseelands erfasste Beinroth spezielle empirische Daten zur allgemeinen Vermessung. Zu diesem Zweck entwickelte er spezielle optisch-mechanische Messinstrumente zur passiven Fernerkundung, die zur Rekonstruktion der räumlichen Umgebung aus der fotografisch festgehaltenen Reflexion im Messgerät dienen.
Mit diesem Projekt, das durch die Auswertung der Daten nun in seine nächste Phase eintritt, spielt Beinroth auch auf die Faszination der Wissenschaft an sowie auf die Abenteuerlust und Forscherromantik von Expeditionen und Entdeckungen. Der Künstler wird in der Ausstellung aktuelle Arbeitsergebnisse präsentieren.