Ein echter Europäer hat auch in Thüringen gut lachen
Eine interessante Sonderausstellung zum Grünspecht gibt es vom 15. April - 9. Juni im Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg zu sehen. Eindrucksvolle Bilder und Plakate stellen die Lebensweise, Gefährdungsursachen und seine Situation in Thüringen dar. Am Dienstag, den 15.04. um 18 Uhr wird Museumsdirektor Mike Jessat die Ausstellung mit einem Vortrag eröffnen.
Der Grünspecht kommt in Thüringen fast flächendeckend vor. Lediglich im Thüringer Wald und im Thüringischen Schiefergebirge taucht er wegen der großen Nadelwaldgebiete recht selten auf. Seine Bestandserholung verdankt er einer Reihe von milden Wintern und seiner zunehmenden Einwanderung in städtische Grünflächen. Die letzten drei kalten Winter haben jedoch gezeigt, dass es auch für ihn schnell wieder abwärts gehen kann. Der Verlust von Streuobstwiesen und extensiv genutztem Grünland - beispielsweise durch Umbruch in neue Maisanbauflächen - verschlechtert die vorhandenen Lebensräume allerdings so, dass Bestandserholungen wie in den vergangenen Jahrzehnten in Zukunft immer schwieriger werden.
Da Streuobstwiesen für ihn immer seltener zu finden sind, hat die Vogelart den Siedlungsraum für sich entdeckt - hier nehmen ihre Bestände zu, wie zum Beispiel im Stadtgebiet Geras festgestellt wurde. Im städtischen Bereich bieten besonders alte Parks, Industriebrachen, Ortsränder und Gegenden mit altem Baumbestand ideale Bedingungen für den Grünspecht. Er ist übrigens ein echter Europäer: Mehr als 90 Prozent seines weltweiten Verbreitungsgebietes befindet sich in Europa.