Oft schon wurde die Landschaftsmalerei totgesagt, doch sie existiert bis heute. Dass Landschaften in Vorder-, Mittel- und Hintergrund eingeteilt wurden änderte sich erst mit der Freilichtmalerei im ausgehenden 19. Jahrhundert. Als Claude Monet um 1900 in seinen berühmten Seerosenbildern die Grenzen der Räumlichkeit und damit des Bildträgers durch Form und Farbe sprengte, entstanden die ersten fast abstrakten Landschaftskompositionen. Neben der in Folge entstandenen abstrakten Seh- und Malweise, bestand daneben aber auch immer eine realistische. Nachdem die Freilichtmalerei in den Künstlerkolonien vor ziemlich genau hundert Jahren langsam zu Ende ging, stellt sich die Frage, wie Maler zu Beginn des 21. Jahrhunderts ihre Umwelt, die Landschaft, sehen.
Sechs zeitgenössische Landschaftsmaler aus dem süddeutschen Raum zeigen in der Neuen Galerie Dachau ihre Sicht auf die Landschaft. Neben dem Thema ist ihr verbindendes Element die Technik: Alle malen mit Ölfarben und wie die Maler von Barbizon immer wieder in der freien Natur. Stilistisch präsentieren sich ihre Landschaften sowohl realistisch als auch abstrakt. Neben großen Landschaftsräumen zeigen sie auch kleine Naturausschnitte. Mal fein skizziert, mal grob gespachtelt, mal expressiv verfremdet geben die Bilder von Sabine Berr, Christoph Drexler, Nataly Maier, Rüdiger Lange, Ernst Waldner und Uli Zwerenz einen Eindruck von den vielfältigen Möglichkeiten heutiger Landschaftsmalerei.