18.07.2008 - 05.10.2008
Am 26. Januar diesen Jahres feierte der Münchner Maler Rupprecht Geiger seinen 100. Geburtstag - Anlass für die Nationalgalerie, ihn mit einer Ausstellung ausgewählter Werke zu ehren. Eine Kollektion früher Werke der späten 1940er und 1950er Jahre wird im Graphikraum der Neuen Nationalgalerie gezeigt, darunter auch eine Auswahl der so genannten "shaped canvases", mit denen Geiger noch vor den US-amerikanischen Künstlern das rechteckige Bildformat aufgebrochen hat.
Charakteristisch für seine Kunst sind ganz auf die Fläche bezogene, leuchtende Farben, die in klare geometrische Formen eingebunden werden. Diese im Laufe seines Schaffens immer monochromer gestalteten Farbfelder - seit etwa 1970 spielt dabei das Rot eine dominierende Rolle - geben der Farbe, der Form und dem Licht eine zentrale Bedeutung. Seine Erfahrungen als Architekt waren es sicherlich auch, die Geiger zu seinen großformatigen Bildern inspirierten und ihn beim Malen oder Sprühen auf die Fläche der Leinwand den Raum mit einbeziehen lassen.
In der Oberen Halle der Neuen Nationalgalerie werden einige dieser großformatigen, raumgreifenden Arbeiten von magischer Farbkraft zu sehen sein. Die ‚Rote Trombe', eine Art Farbzelt, das 1985 schon einmal in der Akademie der Künste in Berlin ausgestellt wurde, die beiden acht Meter hohen Fahnen ‚Abend Rot' und ‚Morgen Rot' aus dem Jahre 2000 sowie die vierteilige Raumarbeit des Künstlers, die für die XXV. Biennale in Sao Paulo im Jahre 2001 entstanden ist, werden in der weiten Halle des Mies van der Rohe-Baus ihre Strahlung entfalten.