Die Künstlerin Taryn Simon arbeitet mit den Mitteln der Fotografie und der filmischen Reportage. Ihre Werke zeichnen sich durch einen Detailreichtum aus, der nur durch hohen technischen Aufwand möglich ist. Sie will sich damit gezielt vom journalistischen Schnappschuss abgrenzen.
Im Sommer 2000 wurde Simon vom New York Times Magazine beauftragt, fälschlicherweise verurteilte Männer, die der Todesstrafe entkommen sind, an den vermeintlichen Tatorten zu fotografieren. Das Projekt mit dem Titel "The Innocents" wurde in Deutschland im Haus der Kunst (München) und Institute for Contemporary Art Berlin gezeigt und machte sie international bekannt.
Der über 60 Fotografien umfassende, zwischen 2004 und 2007 entstandene Werkblock "An American Index of the Hidden and Unfamiliar" zeigt tabuisierte Orte, die eng mit der Besiedlung, der Mythologie Amerikas und dem alltäglichen Leben in den USA verbunden sind. Die Fotografien wurden vom Museum für Moderne Kunst Frankfurt angekauft und waren dort 2007/2008 zu sehen.
In der aktuellen Foto-Serie mit dem Titel "Contraband" hat Simon Gegenstände fotografiert, die am New Yorker JFK-Flughafen illegal eingeführt und vom Zoll zurückgehalten wurden. Die Serie ist derzeit in einer Ausstellung in der Gagosian Gallery in New York zu sehen und wurde kürzlich auch im deutschen ZEIT-Magazin abgedruckt.