26.03.2010 - 30.05.2010
Strenge, Minimalismus, Reduktion und das ganze Inventar einer vorfabrizierten Alltagsgegenständlichkeit fungieren in den Arbeiten von Stefan Wissel vorrangig als Blaupause für Erzählungen und Assoziationen, die sich auf diesem neutralen Fonds aus Farbe und Form in aller Breite entfalten. Charakteristisch für diese Rekonstruktionen gedanklicher Vorstellungsräume ist die Fusion emotionaler und kognitiver Elemente zu einem Konzentrat, das eine Qualität des Flüchtigen, eine strukturelle Ungreifbarkeit erzeugt und sich dabei stets souverän auf dem schmalen Grad zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit bewegt. Vor dem Hintergrund einer konsequent stilistischen und formalen Vielfalt manifestiert sich sein unverkennbares „Branding“ im Atmosphärischen. Wissels Transformationen lassen Kippfiguren aus Alltag und Phantasie entstehen, die ihre ambivalente Konsistenz auf subtile Weise entfalten. (Dr. Martin Engler)