05.02.2011 - 15.05.2011
Ein neues Zeitalter scheint angebrochen, eine "Revolution der Jugend": neue Gesichter, unerhörte Musik, ungewöhnliche Schönheiten, ein Wandel von Mode, Stil und Geschmack, ein anderer "way of life". Jeder will dabei sein und alle mischen sich, das süße Leben und das der Subkultur, Glamour und Kunst und intellektuelle Strömungen.
Das NRW-Forum Düsseldorf zeigt in 400 Fotografien die Quintessenz der Schweizer Nicola Erni Collection, die sich auf Fotos der 60er und 70er Jahre des Zwanzigsten Jahrhunderts fokussiert. Über den Weg des Visuellen, des Fotografischen erschliesst sich im musealen Zusammenhang auch eine gesellschaftliche Revolution: Der gesellschaftliche Wandel dieser beiden Dekaden ist bestimmt durch die Medienkultur; überhaupt ist Kultur die treibende Kraft dieser Zeit. Der gesellschaftliche Wandel, auch als "Wertewandel" deklariert, wurde geprägt durch Medien, Musik, Jugend- und Protestkultur.
Die Verbindung von Pop Art und Popmusik, von kultureller Rebellion und Rockmusik, von Sexualität und Wohlstand, von Normverletzung und Marketing bestimmte jene Dekaden, konstatiert der Popkultur-Theoretiker Thomas Hecken. Die Grenzen zwischen Hochkultur und Pop, zwischen Design und autonomer Kunst, zwischen Nonkonformismus und Fun wurden erfolgreich und spektakulär übertreten und durch die sich neu aufstellenden Massenmedien in alle Welt verbreitet. Mode, Film, Architektur bilden eine neue Ästhetik der Zukunft aus, der Jet wird zum Symbol einer neuen Zeit, und bringt neue Orte auf die Landkarte des Tourismus, Airports sind die neuen Icons. Die Werbung trägt den "Duft der großen weiten Welt" selbst in die entlegendste Ortschaft.