Der in Darmstadt lebende Thomas Duttenhoefer ist ein weit über Hessens Grenzen hinaus bekannter Bildhauer, der in der Universitätsstadt Gießen mit zwei Gießenköpfen und der Großbronze Figurenpaar im Stadtbild vertreten ist. In Mannheim lehrt er als Professor an der Hochschule in der Fakultät Gestaltung.
Die Ausstellung im Oberhessischen Museum kombiniert seine Bronzen und Eisengüsse mit feinsinnigen Zeichnungen, seine Porträts mit den Metamorphosen des Ovid. Bischöfe und Stiere, Faune, Pane und Nymphen, Amazonen, Minotauren und Köpfe weisen, wie die Zeichnungen, Duttenhoefer als einen eindringlichen Künstler aus, der die menschliche Existenz zwischen Trieb und Zeugung, Blüte und Tod, Wachstum und Verfall einbindet und als Teil der Natur erkennt. Die Antike mit ihren noch heute gültigen Bildern vom gefräßigen Minotaurus und dem bukolischen Pan verdeutlicht Aspekte in dem leben - digen Rieseln des Zeitflusses der Schöpfung.
Die schrundige, trockene, spröde Eisenhaut seiner jüngsten Figuren bricht mit dem schönen Schein und verweist in den Gehalt und Sinn jeder Arbeit, ins Innerste. Die brillante Durchdringung des Materials Ton zu artikuliertem Volumen, schweißt die unterschiedlichen Massen über die Intelligenz der Liniengerüste zu aussagekräftigen Figuren; eine teilweise manieristische Lenkung des interessierten und aufmerksamen Betrachters.
Auch in seinen Zeichnungen behandelt er Tusche, Bleistift und/oder Rötel so, dass zwischen Flächen, Linien und Volumen der spannungsvolle Dialog um das raumhaltige und raumgreifende Skulpturenerlebnis sichtbar wird. Aus seinem geschulten Blick, den Aufbrüchen und Einsichten, wachsen seine Porträts zu zeitlos gültigen Deutungen der jeweiligen Persönlichkeit.