Dass Malerei mehr sein kann, zeigt uns Sandra Kranich und erweitert damit unsere Vorstellungen der künstlerischen Gattung Malerei.
Sandra Kranichs (*1971 in Ludwigsburg) Material ist das Feuerwerk.
Sie schafft große, mit Feuerwerkskörpern präparierte Skulpturen für den Außenraum und Wandtafeln aus Metall für den Innenraum. Sobald das Feuerwerk entzündet wird, werden die Skulpturen und Wandtafeln zu einem Spektakel aus Farben, Licht und Rauch. Nach der Feuerwerksaufführung verschwinden einige Arbeiten völlig, häufiger aberbleiben die Arbeiten in transformierter Weise bestehen.
Gerade die Wandarbeitengewinnen eigenständige malerische und grafische Qualitäten. Die Schmauch- und Brandspuren verweisen nicht nur auf die künstlerische Handlung, sondern besitzen ihren eigenen ästhetischen Reiz.
Die Verwendung von pyrotechnischen Elementen in der Gegenwartskunst ist für sich genommen ein seltenes Phänomen.
Noch ungewöhnlicher ist es, das Feuerwerk zumzentralen Material der künstlerischen Produktion zu machen. Die Bilder und Skulpturen von Sandra Kranich werden während des Abbrennvorgangs für einen kurzen Moment lang lebendig. Aber ihre Werke gehen über den performativen Akt hinaus, der als Ereignishorizont wahrnehmbar bleibt.
Dass Malerei mehr sein kann, zeigt uns Sandra Kranich und erweitert damit unsere Vorstellungen der künstlerischen Gattung Malerei.