In der Zeit vom 8. Mai bis 16. August 2015 zeigt das Ostholstein-Museum über 50 grafische Arbeiten des bekannten Worpsweder Malers Johann Heinrich Vogeler. Ergänzt wird die Auswahl der Exponate, die allesamt aus der Sammlung der Worpsweder Kunsthalle stammen, durch zahlreiche Exlibris, Mappenwerke und von Heinrich Vogeler illustrierte Bücher.
Johann Heinrich Vogeler (1872-1942) gehörte mit Otto Modersohn, Fritz Mackensen, Hans am Ende und weiteren Mitgliedern zur ersten Generation der Künstlerkolonie Worpswede. Nach seinem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf 1890-93 war er 1894 nach Worpswede übergesiedelt, wo er den bekannten Barkenhoff erwarb. Dort schuf er nicht nur international bekannte Ölgemälde wie den „Sommerabend (Das Konzert)“ von 1905, sondern widmete sich darüber hinaus auch intensiv dem grafischen Schaffensbereich. Schon früh entstanden erste, dem Jugendstil verpflichtete Druckgrafiken auf der eigenen Druckpresse. Während des Ersten Weltkrieges kam es zu einer immer stärkeren Hinwendung zum Kommunismus, die ihn dazu veranlasste, im Barkenhoff eine Kommune zu gründen und 1931 schließlich nach Moskau überzusiedeln. 1942 verstarb Heinrich Vogeler krank und verarmt in Kasachstan.
In der Ausstellung wird beinahe das gesamte grafische Werk Heinrich Vogelers aus den Jahren 1894 bis 1922 präsentiert. Sie verdeutlichen seine künstlerische Entwicklung vom Jugendstil bis hin zum Expressionismus: Während die frühen Arbeiten noch märchenhaft-romantisch geprägt sind, zeigt sich in Vogelers späteren Radierungen seine Entwicklung hin zu einer kommunistisch-sozialistischen Lebens- und Kunstauffassung, die beinahe drei Jahrzehnte für sein künstlerisches Schaffen prägend sein sollte.