Das Jahr 2012 ist für das Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte in zweifacher Hinsicht von großer Bedeutung: zum einen kehrt das Museum nach mehr als hundert Jahren zurück an seinen Gründungsstandort, das Alte Rathaus am Alten Markt im Herzen der Stadt. Zugleich wird das Haus seine Neueröffnung mit einer Sonderausstellung im Rahmen des Friedrich-Jubiläumsjahres begehen. Die erfolgreiche Sanierung des historischen Bauensembles dauerte drei Jahre und kostete 8,29 Millionen Euro. Vom 20. August bis 2. Dezember 2012 zeigt das Potsdam Museum unter der Schirmherrschaft S.K.H. Georg Friedrich Prinz von Preußen die Ausstellung "Friedrich und Potsdam - Die Erfindung(s)einer Stadt". Unter Einbeziehung zahlreicher Leihgeber werden hochkarätige Porträts, Handzeichnungen und Entwürfe des Königs, Veduten, Möbel, Gläser, Fayencen sowie Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs zu sehen sein.
Auf einer Ausstellungsfläche von circa 500 Quadratmetern soll in vier Sektionen die Entwicklung Potsdams vom "elenden Nest" (Zitat Friedrich II.) zur repräsentativen Residenz dargestellt und ihre städtebauliche, architektonische und sozialhistorische Entwicklung aufgezeigt werden. Anders als die "Friederisiko"-Ausstellung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg wird diese Schau ihr Hauptaugenmerk auf den König als städtischen Bauherrn, seine Förderung des Potsdamer Manufakturwesens, die höfische Luxus- und Gebrauchsgüterproduktion sowie die Geschicke des Ortes und seiner Bewohner richten.
Bis heute ist es erstaunlich, mit welcher Energie sich der König in den 46 Jahren seiner Herrschaft um die bauliche und merkantile Entwicklung seiner Zweitresidenz kümmerte und sie über weite Strecken sogar der eigentlichen Hauptstadt Berlin vorzog. Friedrich initiierte die Umgestaltung Potsdams zu einer der schönsten Barockstädte Europas, förderte mit ungeheuren Kosten deren Handel und Gewerbe, und demonstrierte nicht zuletzt mit dem Bau von Sanssouci 1745-1747, dass diese Stadt von nun an sein bevorzugter Aufenthaltsort sein würde.
Die Besucher erfahren, wie Potsdam um 1740 aussah, wie Zeitgenossen Europas diesen Ort wahrnahmen, wie hier die "einfachen" Leute lebten und arbeiteten und wie sich das Bild der Residenz am Ende der Herrschaft des großen Königs gewandelt hatte. Auch wird der Frage nachgegangen, was im Laufe der Jahrhunderte von Friedrichs Erfindung in seiner Stadt überdauert hat, sowohl architektonisch als auch ideell. Hierzu entwickeln zeitgenössische Künstler in der letzten Sektion der Ausstellung unterschiedliche Formen der Auseinandersetzung.