11.10.2008 - 11.01.2009
Kunst im Dienste der Macht am Kaiserhof von China und am sächsisch-polnischen Hof (1644-1795)
Dass Herrschaft nicht nur realer Macht bedarf, sondern vor allem auch der Inszenierung, ist keine neuzeitliche Erfindung. Umso reizvoller erscheint es, kulturell unterschiedlich geprägte, in ihren Vorgehensweisen aber vergleichbare historische „Schaltzentralen der Macht“ zu vergleichen und auf ihre Funktionsweisen hin zu befragen. In Kooperation mit dem Palastmuseum Peking planen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden daher ein breit angelegtes Ausstellungsprojekt mit circa 250 hochkarätigen Exponaten. Der chinesische Kaiserhof, durch seine mehrtausendjährige Tradition unerreichbar in der Vielfalt seiner Schätze, findet ein würdiges Pendant im sächsisch-polnischen Hof des 18. Jahrhunderts. Als Zentrum der europäischen China-Mode steht er beispielhaft für das große europäische Interesse an dem fernen Kaiserreich, seinen Produkten, seinen Künsten und seiner Philosophie. Die Ausstellung wird neben einer einführenden Abteilung sechs Themenbereiche unterscheiden, die stets „China“ und „Dresden“ einander gegenüberstellen und den Blick auf das jeweils Fremde mit aufnehmen. Sie sind als „Repräsentation der Herrschaft“, „Festkultur“, „Hofstaat“, „Herrschaftliche Architektur“, „Hofkünste und Wissenschaften“ sowie „Politik und Diplomatie“ überschrieben. „Goldener Drache – Weißer Adler“ wird während des Pekinger Olympiajahres in Dresden zu sehen sein und reist im Frühjahr 2009 zum 60. Jubiläumsjahr der Volksrepublik China in die Verbotene Stadt. Darüber hinaus sind bis zu zwei weitere Stationen in international renommierten Museen in Planung.