Im Jahr 2006 präsentierte sich das Grüne Gewölbe mit der Ausstellung „Das Juwelenkabinett Augusts des Starken“ in den Museen des Moskauer Kreml. Sechs Jahre später sind diese nun zu Gast in Dresden:
Ab November 2012 werden erstmals rund 160 Meisterwerke aus den Museen des Moskauer Kreml außerhalb Russlands in einer Sonderausstellung in den Paraderäumen des Dresdner Residenzschlosses gemeinsam präsentiert. Darunter befinden sich Objekte aus der Sammlung europäischen Silbers der Rüstkammer des Kreml, Prunkgewänder, kostbare Pretiosen, Gefäße sowie Arbeiten türkischer und persischer Waffenschmiede.
Die Ausstellung umfasst die Zeitspanne zwischen 1547, als Iwan der Schreckliche (1530-1584) sich zum Zaren erhoben hatte, und 1712, als Peter der Große (1672-1725) Sankt Petersburg zur neuen Hauptstadt des russischen Zarenreichs erkor. Im Fokus steht die Bedeutung des Kreml als Kreuzpunkt westlicher und östlicher Kulturen, was weitreichende Veränderungen und die langsame Öffnung Russlands nach außen bewirkte. Der enorme Zuwachs an Einfluss und Stärke, aber auch die sich ausweitenden Handelsverbindungen wiesen dem riesigen Land eine immer bedeutendere Rolle im politischen und wirtschaftlichen Machtgefüge zu.
Davon zeugen prunkvolle Erwerbungen und Geschenke, die den Zaren von ausländischen Gesandten aus West und Ost übergeben wurden. Darüber hinaus entstanden in den Werkstätten des Kreml kostbare Goldschmiedearbeiten, in denen sich – inspiriert durch die zahlreichen diplomatischen Geschenke – europäischer Geschmack und altrussische Traditionen formvollendet verbinden. Die gesammelten Schätze waren wesentlicher Bestandteil höfischer Repräsentation, der den Zeitgenossen Macht und Reichtum des Zarenreiches vor Augen führte und die die heutigen Betrachter nicht minder in ihren Bann zu ziehen vermögen.