An surreale und phantasmagorische Konstellationen und Objekte erinnern die naturwissenschaftlich anmutenden Versuchsanordnungen der Berliner Künstlerin Alicja Kwade. Es ist nicht auszuschließen, dass die in Polen geborene Künstlerin die Assoziation an ihre literarische Namensverwandte ironisch einsetzt, um in Wahrheit die komplexe, philosophische Poesie des Mathematikers Lewis Carrol mit ihrem Werk zu verbinden. Zahlreiche künstlerische Arbeiten von Kwade behandeln das Motiv des Doppelgängers. Wer sich auf ihr Werk einlässt, wird es nicht alleine rational erklären können. Die Faszination steckt in der geschickten Überlagerung und bisweilen Widersprüchlichkeit von naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Realitäten. Was allgemein als gesetzmäßig gilt, wird infrage gestellt und widerlegt. In ihrer neuesten Installation für die Rotunde der SCHIRN befasst sich die Künstlerin mit der tatsächlichen Bewegung der Zeit, die eine unmittelbare Wirkung auf den Raum und auf die Besucher ausüben wird.