Der Österreicher ist einer der wichtigsten Bildhauer seiner Generation. In einer persönlich gefärbten Bildsprache schuf er ab den frühen 1960er-Jahren ein sehr eigenwilliges OEuvre. Mit immer neuen Werkgruppen gelang es ihm, eine jeweils unverkennbare, überraschende Sprache zu finden. Der Mensch mit seinen Abgründen befand sich dabei im Zentrum der künstlerischen Arbeit. Gironcolis Ästhetik der Maßlosigkeit und der Opulenz, die ständig Wucherungen und Schnörkel ausbildete, hat unzählige jüngere Künstlerinnen und Künstler inspiriert. In einer eindringlichen Ausstellung präsentiert die SCHIRN Ausschnitte aus Gironcolis Spätwerk. Die monumentalen Skulpturen erscheinen wie Prototypen einer neuen Spezies, gefasst in glänzende, verführerische Oberflächen aus Gold, Silber und Kupfer. Fremdartig und doch vertraut sind sie mit ihren organischen Formen und den Versatzstücken einer Alltagskultur, die sich häufig am Lokalen orientiert: Bald glaubt man ein Weinfass zu erkennen, eine Ähre, eine Weinrebe. Dann wieder inszeniert Gironcoli einen seltsamen Aufmarsch von Säuglingen oder eine imposante ameisenartige Skulptur. Seine grandiosen und irritierenden Werke beeindrucken immer neue Generationen von Betrachtern.