Daniel Richter zählt zu den prägenden Künstlern seiner Generation. Die Möglichkeiten der Malerei immer wieder neu zu hinterfragen, ist seine Methode. Den Grund dafür nennt er selbst: „Ich glaube nicht an Technik. Für mich ist das Malen eine Form des Denkens, und die Dinge, die man für diese Form des Denkens benötigt, macht man sich gefügig.“ Das Entwickeln einer stets neuen, anderen Bildsprache ist für ihn wie ein Arbeiten gegen die eigene Routine. Den abstrakt-ornamentalen Gemälden Mitte der 1990er-Jahre setzte er um das Jahr 2000 großformatige, figurative Bilder der gesellschaftspolitischen Wirklichkeit entgegen und überführte somit die Historienmalerei in die Gegenwart. Indem er auf die aktuelle massenmediale Bildproduktion zurückgreift ohne die Geschehnisse zu illustrieren oder kommentieren, zeigt er in gebrochenem Manierismus das Bröckeln gesellschaftlicher Utopien. Richter, der neben Berlin, Paris und Zürich auch in Los Angeles, New York und Vancouver ausstellte, wird in einer Einzelpräsentation erstmals in Frankfurt mit einer konzentrierten Auswahl neuester Arbeiten vorgestellt, in denen er seiner Methode treu bleibend über das Malen nachdenkt und das Denken malt.