DER STURM war ein Signal zum Aufbruch in die moderne Kunst und ein Versuch, die internationale Avantgarde zu einen. Ursprünglich 1910 als Zeitschrift zur Förderung der expressionistischen Kunst gegründet, wurde der Name STURM schnell zum Markenzeichen: Der Herausgeber – der Schriftsteller und Galerist Herwarth Walden – etablierte die STURM-Akademie, STURM-Abende, eine STURM-Bühne und die STURM-Galerie, in der u. a. Marc Chagall, Franz Marc, Wassily Kandinsky und Paul Klee ausstellten. Bisher weniger bekannt ist aber, dass Walden auch Künstlerinnen hoch schätzte; rund ein Viertel der in der Galerie präsentierten Künstler waren Frauen. Diesen STURM-Frauen widmet die SCHIRN erstmalig eine groß angelegte Themenausstellung. Mit rund 280 Kunstwerken werden Künstlerinnen des Expressionismus, des Kubismus, des Futurismus, des Konstruktivismus und der Neuen Sachlichkeit versammelt. Das Ergebnis ist ein etwas anderer Überblick über die wichtigsten Kunstströmungen im Berlin des frühen 20. Jahrhunderts. Manche Künstlerinnen wurden zu jener Zeit, ebenso wie ihre männlichen Kollegen, erstmals in Deutschland vorgestellt: Zu den wichtigsten zählen Sonia Delaunay, Alexandra Exter, Natalja Gontscharowa, Else Lasker-Schüler, Gabriele Münter und Marianne von Werefkin; hinzu kommen weitere Künstlerinnen, die heute zu Unrecht vergessen oder zumindest öffentlich kaum noch präsent sind. Die Ausstellung in der SCHIRN wird die Kunst der STURM-Frauen nun erstmals umfassend präsentieren und einem großen Publikum wieder näher bringen.