In den späten 1950er-Jahren begann ein Einzelkämpfer einen pointierten Angriff auf die US-amerikanische Hochkultur.
Lange bevor „Bad Painting“ ein zentrales Anliegen der zeitgenössischen Kunst wurde, verletzte Peter Saul ganz bewusst den guten Geschmack. In seiner unverwechselbaren Sprache hat der Maler ein Cross-over aus Pop-Art, Surrealismus, Abstraktem Expressionismus, San Francisco Funk und Cartoon Culture entwickelt, in dem er politische und soziale Themen aufgreift.
Mit der Pop-Art teilt er das Interesse am Banalen, an der Konsumgesellschaft und den heiteren Bildwelten des Comics in leuchtenden, ansprechenden Farben. Nicht zuletzt ist sein Werk aber auch mit den ästhetischen Strategien der Gegenkultur in Kalifornien verbunden.
Eine fast zornige Malerei zeigt sich, wenn Saul die Schattenseiten des American Dream thematisiert. Hier offenbart sich die Gleichzeitigkeit von überbordendem Humor und spielerischer, aber doch harscher Systemkritik.
Erstmals in Europa präsentiert die SCHIRN einen umfassenden Überblick über den bislang zu selten beachteten, bedeutenden „artist’s artist“.