So verschieden die Medien sind, in denen sich die US-amerikanische Künstlerin Roni Horn ausdrückt, ist es doch eine Thematik, die sie in ihren Fotografien, Skulpturen, Installationen, Zeichnungen und Texten umtreibt: die der sich verändernden, unbeständigen Natur von Identität. Durch die Spiegelung von Bild- oder Objektpaaren etwa löst Horn, die 2009 mit einer großen Retrospektive unter anderem der Tate Modern in London und des Whitney Museum of American Art in New York bedacht wurde, im Wechselspiel von Ähnlichkeit und Differenz beim Betrachter Verunsicherung aus: Dieser kann eintreten in das Beziehungsgefüge aus einem vermeintlichen Ich und Du, sich selbst im zu- oder abgewandten Blick eines fotografierten Gesichtes suchen. Zu einem solchen Dialog laden besonders die in Sequenzen angelegten fotografischen Porträts Roni Horns ein. Eine dieser Serien wird die Künstlerin in einem eigens für die SCHIRN konzipierten Ausstellungsprojekt 2013 in der SCHIRN-Rotunde sowie als Intervention im Frankfurter Stadtraum präsentieren. Bildnisse begegnen uns kontextlos und stumm an verschiedenen Orten, es bleibt offen, ob wir uns selbst in ihnen wiederfinden oder ihr Blick uns stört.