06.10.2007 - 06.01.2008
Lange bevor im 20. Jahrhundert die Abstraktion zur avantgardistischen Kunstform erklärt wird, schaffen Maler und Grafiker Bilder ohne erkennbaren Gegenstand.
Die prominentesten Beispiele stammen aus dem Werk des Landschaftsmalers J. M. William Turner, des Dichters und Zeichners Victor Hugo und des französischen „Symbolisten“ Gustave Moreau. Gegenläufig zu bisherigen Präsentationen löst sich die Ausstellung von einer auf die abstrakte Kunst zulaufenden Perspektive: Nicht „Wohin führen diese abstrakten Werke?“, sondern „In welcher Tradition stehen sie?“, lautet die zentrale Frage.
Die Ausstellung lenkt den Blick auf zwei Diskurse: zum einen auf die Faszination für Flecken, für durch Zufall entstandene „Bilder“, zum anderen auf die Wirkungsästhetik, das Nachdenken über die Wirkung von Linien, Farben und Kompositionen in den Bildern.
Sie zeigt damit, dass die Errungenschaft der Avantgarde um 1912 nicht in der Erfindung der Abstraktion lag, sondern darin, dass diese zum Kunstwerk erklärt wurde.