24.09.2010 - 09.01.2011
Das Denken jenseits der Norm lässt fantastische Werke entstehen. Gebunden an die schöpferischen Fähigkeiten, an seelische Zustände, die vom Alltäglichen, „Normalen“ mehr oder weniger abweichen, enthüllen Outsider-Künstler in ihren Werken Unerwartetes. Häufig
am Rande der Gesellschaft stehend, beleuchten sie die Grenzen und Widersprüchlichkeiten des menschlichen Daseins und vermitteln eine tiefe Unruhe über die Beziehungen zwischen Wirklichkeit und Fantasie. Sie lenken den Blick auf die undurchsichtigeren Wege des Denkens und geben Anlass zu grundsätzlichen Fragen. Die Ausstellung zeigt in einem Spektrum vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart eine exemplarische Reihe von intensiv erlebbaren Räumen, in denen sich auf eindrucksvolle Weise die individuellen Welten der Künstler erschließen: So betritt man das „Ewigkeitenendeland“ eines August Walla, taucht in die Liebes-traumwelten der Aloïse und in die präzisen mathematischen Utopien von George Widener ein oder trifft auf die lebensgroßen Kokongespinste von Judith Scott. Die gewandelten Welten vermögen den Betrachter anzuregen, aus den Gewissheitsstrukturen des Alltags herauszutreten.