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Schloss Britz


Alt-Britz 73
12359 Berlin
Tel.: 030 609 792 30
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr

Deiker - eine Künstlerfamilie Ästhetik in der Natur im 19. Jahrhundert

10.11.2009 - 03.01.2010
Die Kulturstiftung Schloss Britz präsentiert Bilder von Friedrich Deiker (1792-1843) und seinen Söhnen Johannes (1822-1895) und Carl Friedrich (1836-1892) aus der Städtischen Sammlung Wetzlar. Friedrich Deiker konnte als Portraitmaler einiges Ansehen erlangen. Die Söhne widmeten sich verstärkt Tier-, Jagd- und Landschaftsdarstellungen.Sie waren Vertreter einer neuen akademischen Malerei, in der aktuelle künstlerische Tendenzen aufgenommen wurden. Johannes Deiker gelang esdurch die Konzentration auf das jagdbare lebende Tier seinen Tierdarstellungen eine ganz neue Ästhetik, Lebendigkeit und *Wahrhaftigkeit* zu verleihen. Während seiner langjährigen Anstellung als Hofmaler beim Fürsten zu Solms-Braunfels entstanden ausgezeichnete großformatige Wildkompositionen. Sein Bruder Carl Friedrich Deiker studierte an der Kunstakademie Karlsruhe bei J. W. Schirmer. Er arbeitete in seinen Landschaften und Tierstücken mit einer größeren Spontaneität und Kühle in der Farbgebung und betonte das narrative Element in den Tierszenen. Gerade die realistischen Tier- und Jagdstücke der Brüder sind von einer herausragenden Qualität und wurden in ihrer Ästhetik stilbildend für ein ganzes Genre. Sie arbeiteten oft nebeneinander, trotzdem ist ihre individuelle Handschrift deutlich erkennbar. Heute sind diese Bilder fast vergessen, da Themen wie der *Röhrende Hirsch* häufig mit der Heimattümelei und Spießigkeit der 1950er Jahre verbunden werden. Aber die technische Brillanz, die malerische Genauigkeit bei gleichzeitiger künstlerischer Virtuosität, die den Darstellungen eine ganz eigene Lebendigkeit verleihen, hebt das Schaffen der Deikers darüber hinaus. So ist die Ausstellung in Schloss Britz auch eine Wiederentdeckung des Schaffens dieser Künstlerfamilie.

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