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Schloss Gottorf - Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen


Hesterberg
24837 Schleswig
Tel.: 04621 813 222
Homepage

Öffnungszeiten:

Apr-Okt: Mo-Fr 10.00-17.00 Uhr
Sa, So 10.00-18.00 Uhr
Nov-Mär: Di-Fr 10.00-16.00 Uhr
Sa-So 10.00-17.00 Uhr

Von Warhol bis Köthe: Gottorf zeigt Pop Art

06.05.2012 - 21.10.2012

Nach einem Werk des Engländers Richard Hamilton aus der Mitte der 1950er Jahre, in dem auf einem Lolly das lautmalerische Wort „Pop“ zu lesen war, wurde die Kunstrichtung benannt. Eine Anziehungskraft übte die Pop Art auch auf Kunstsammler Dr. Carl Großhaus aus. Dessen aufregende Sammlung präsentiert das Landesmuseum im Kreuzstall.
Nach einem Werk des Engländers Richard Hamilton aus der Mitte der 1950er Jahre, in dem auf einem Lolly das lautmalerische Wort „Pop“ zu lesen war, wurde die Kunstrichtung benannt, die um 1960 aus den USA kommend die westliche Kunstwelt dominierte. Das Gottorfer Ausstellungsthema ist mit Bedacht differenziert gewählt. Zwar gehört Pop Art seit den sechziger Jahren zum Schicksal des Kunstlebens, aber die Differenzierung nach dem Herkunftsland USA – oder Amerika, wie pop-gemäß in der Umgangssprache gesagt wird – und Europa wird seltener angetroffen.
Von heute aus gesehen steht fest, dass die Welle der Pop Art, die mit heftiger Wucht einen Kunstbetrieb traf, der sich im Zarten und Übersensiblen von Tachismus und Art Informel verloren hatte, als der bisher letzte wirklich überraschende, epochal verändernde Stilwechsel erlebt wurde. Das feingliedrige Europa, in der Moderne seit dem Impressionismus von Paris aus künstlerisch organisiert, gab die Führung ab. Es fehlte wohl auch die Kraft, einen großen neuen Impuls zu setzen. Nicht dass Amerika vor Pop keine Rolle gespielt hätte. Mit dem Action Painting eines Pollock, dem Tachismus eines Tobey, dem abstrakten Expressionismus eines de Kooning sowie etlichen weiteren Einzelpositionen hatte es schon starken Einfluss gewonnen.
Mit der Pop Art war das anders. Sie trat als eine breite Richtung auf, wenn immer angeführt von den Protagonisten unter diesen neuen Künstlern Amerikas. Dass es mit Richard Hamilton ein Brite war, der voranging und der Bewegung den Namen gab, ist ein stiller Triumph Europas, ändert aber nichts an den neuen Machtverhältnissen. Und um Macht ging von nun an im Kunstbetrieb vornehmlich. Das Zeitalter der Großausstellungen hatte begonnen, die Kunstkritik organisierte sich ebenso wie das Zusammenspiel von Kunsthandel, Großsammlern und Museen.
In der Sammlung Großhaus sind die führenden Vertreter der PopArt aus den Vereinigen Staaten wie aus Europa vertreten. Es werden Arbeiten der amerikanischen Künstler Alex Katz, Roy Lichtenstein, Andy Warhol und Tom Wesselmann gezeigt und europäischen Arbeiten von Richard Hamilton, David Hockney und Alan Jones gegenübergestellt. Mit Fritz Köthe wird zudem ein deutscher Künstler besonders beachtet, der sehr schnell auf die Einflüsse der neuen Richtung in seiner Produktion reagiert hat. Damit wird auf Gottorf ein gültiger Überblick über die PopArt geboten.

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